Wichtige Grundlage für die erfolgreiche Einführung von Industrie 4.0 ist der herstellerunabhängige Austausch von Daten in der Produktion. Für diesen Zweck etabliert sich zunehmend der offene Schnittstellenstandard OPC UA.
Industrie-4.0-Kommunikation vereinfacht die Integration von Komponenten, Maschinen sowie Anlagen und realisiert Effizienzsteigerungen durch eine feldbusunabhängige Anbindung von Condition Monitoring und Optimierungssystemen. Außerdem ermöglicht sie einen flexibleren Auf- und Umbau von Maschinen, Anlagen und -Fabriken in dem Anwendungsfall Plug & Work. Diese Fähigkeit spart Zeit und somit Kosten. Der in der IEC 6254 spezifizierte offene Standard Open Platform Communications Unified Architecture (OPC UA) erfüllt alle Anforderungen an die Industrie-4.0-Kommunikation und etabliert sich zunehmend auch im Maschinen- und Anlagenbau.
Die OPC Foundation koordiniert dabei als globale Non-Profit-Organisation zusammen mit Anwendern, Herstellern und Forschern die Weiterentwicklung des OPC-Standards:
- Erstellen und Pflegen von Spezifikationen
- Zertifizierung und Konformitätsprüfung der Implementierungen
- Kooperation mit weiteren Standardisierungsorganisationen
Mit der Festlegung auf OPC UA wurde ein erster Schritt hin zur digital-vernetzten und interoperablen Produktion erreicht. Allerdings ist mit OPC UA „nur“ die Grammatik der Sprache für die Machine-to-Machine-Kommunikation gesetzt. Als nächstes muss das Vokabular definiert werden. Bei der Definition dieses Vokabulars spielt der VDMA eine große Rolle. Unter dessen Dach organisieren sich die verschiedenen Teilindustrien, um die Funktionsbeschreibung der Maschinenwelten zu standardisieren. OPC UA Companion Specifications heißen diese Standards im Fachjargon, die der VDMA zusammen mit über 400 Unternehmen aus der ganzen Welt entwickelt.
Die AIT unterstützt ihre Kunden schon seit Jahren bei der Umsetzung von OPC UA basierenden Lösungen. Zum Beispiel haben wir für die KraussMaffei die Implementierung der für den Bereich Kunststoffspritzguss gültigen OPC UA Companion Specification EUROMAP 77 realisiert.
Eine weitere wichtige OPC UA Companion Specification ist umati, die universelle Schnittstelle für Werkzeugmaschinen. In einem beeindruckenden Showcase auf der EMO 2019 zeigten 70 Hersteller aus 10 Ländern, wie sie mit umati eine Interoperabilität zwischen ihren Maschinen und Anlagen herstellen können. Dabei waren mehr als 110 Maschinen in den Messeshowcase eingebunden. Am meisten Maschinen hatte dabei unser Kunde United Grinding Group (UGG) integriert. Bei der Umsetzung der umati Schnittstelle wird die UGG von Experten der AIT unterstützt.
Mit dem AIT intelligent Edge Gateway bietet die AIT eine Lösung an, welche flexible Datenkommunikation und Datenverarbeitung auf Fabrikebene ermöglicht, und in einer offenen Softwarearchitektur ausgelegt wurde. Das AIT intelligent Edge Gateway basiert auf der Microsoft Azure IoT Edge Runtime und kann sowohl unter Windows als auch unter Linux betrieben werden. Es wird flexibel mit Modulen bestückt. Eines der Module ist ein erweiterter OPC UA Publisher der die Kommunikation von Komponenten, Maschinen und Anlagen über OPC UA mit übergelagerten Systemen die Cloud Plattformen und MES Systemen ermöglicht.
Im Rahmen dieser Aktivitäten ist die AIT jetzt der OPC Foundation als Corporate Member beigetreten. Dadurch haben wir Zugriff auf alle Tools und Spezifikationen um unsere Standardlösungen und auch kundenspezifischen Lösungen entwickeln zu können. Unsere Kunden profitieren gleich zweifach, zum einen von unserer Erfahrung und zum anderen von Informationen aus erster Hand.
Weitere Informationen zu OPC UA finden Sie auch in unserer Blogserie „IoT zum Anfassen“:
Wenn Sie weitere Fragen zu OPC UA haben oder Unterstützung bei der Umsetzung Ihrer OPC UA Lösungen suchen, dann können Sie uns gerne kontaktieren: [email protected]