Wohin mit all den projektspezifischen Informationen? Wohin mit dem Know-how zu firmeninternem Entwicklungswissen?
Für dieses Problem ist die Verwendung eines Wikis ein guter Ansatz. In den Visual Studio Team Services (VSTS), der Cloud-Variante des Team Foundation Servers (TFS), ist bereits seit einigen Wochen ein eigenes Wiki enthalten. Mit TFS 2018 bekommt nun auch der Team Foundation Server dieses neue Feature. Dieser Blogbeitrag dreht sich um die folgenden Fragen:
- Wie ausgereift ist das Wiki?
- Welche Features sind enthalten?
- Wie ist das Handling?
- Welche weiteren Features sind bereits geplant?
Ein vollausgereiftes Wiki kann und darf man noch nicht erwarten. Microsoft hat zunächst erste Grundfunktionalitäten eines Wikis in VSTS bereitgestellt und diese mit jedem Release erweitert. Das Ergebnis sehen wir jetzt im TFS 2018.
Aktuell sind folgende Features u.a. implementiert:
- Einfache Formatierung mittels Markdown
Die verschiedenen Möglichkeiten zur Gestaltung einer Wikiseite sind in Abbildung 1 dargestellt. Dabei ist insbesondere die intuitive Verwendung lobenswert, wobei als Beschreibungssprache Markdown zum Einsatz kommt. Auch die Möglichkeit per Drag-and-Drop Anhänge und Bilder direkt in eine Wikiseite integrieren zu können hat uns besonders gut gefallen.
(Abbildung 1: verschiedene Designmöglichkeiten) - Vorschaumodus
Mit dem Vorschaumodus bekommt man eine komfortable Unterstützung beim Editieren von Wikiseiten. Man kann sofort sehen wie sich Änderungen auswirken und muss nicht erst jedes Mal speichern und die Seite öffnen (siehe Abbildung 2 und 3).
(Abbildung 2: Vorschaumodus)
(Abbildung 3: Editiermodus) - Versionierung
Ähnlich wie bei jeder Git-Datei-Revision oder auch bei Builddefinitionen, gibt es auf der Detailseite eine „Side-By-Side-Vergleichsansicht“ und eine „Inline-Vergleichsansicht“ (siehe Abbildung 4 und 5). Damit können Veränderungen im Zeitverlauf im Vorschaufenster betrachtet und bei Bedarf auch rückgängig gemacht werden.(Abbildung 4: Side-By-Side-Vergleichsansicht)
(Abbildung 5: Inline-Vergleichsansicht)
- Seitenverwaltungsfenster
Mit einem leistungsstarken Seitenverwaltungsfester lassen sich Seiten sortieren und Hierarchiestrukturen abbilden. - Filterung
Gerade wenn Wikis größer werden ist die schnelle Auffindbarkeit von Informationen besonders wichtig. Mit der Filterfunktion können Seiten nach deren Titel gefiltert werden.
Für alle beschriebenen Features ist das Handling durchwegs als selbsterklärend und flüssig zu bezeichnen. Auch Bugs konnten von uns bis jetzt keine entdeckt werden.
Desweiteren sind bereits folgende Features geplant:
- Wikiseiten projektübergreifend durchsuchen
- Wikiseiten mit Workitems verknüpfen
- Wikistartseite auf der Projekt-Homepage anzeigen
- Vereinfachtes Speichern mit Strg + S
- Tags
Fazit:
Das TFS-Wiki macht in seiner ersten Version eine gute Figur. Auf die angekündigten Erweiterungen darf man gespannt sein. Aber wie bei jedem neuen Tool ist es wichtig, dass zu Beginn das Handling stimmt, damit die Einstiegshürde niedrig ist. Eine Strategie und ein Prozess, welche Informationen durch wen und in welcher Qualität im Wiki gespeichert werden sollen, sind aber mindestens genauso wichtig. Werden diese Faktoren beachtet, kann das eigentliche Ziel eines Wikis, nämlich die einfache Wiederauffindbarkeit von Informationen, mit einfachen Mitteln erreicht werden.
Hallo,
bisher hat ein Stakeholder afaik keinen Zugang zu Dateien, die in der Source Control liegen (zumindest habe ich das beim Markdown-Widget für die Startseite gesehen etc). Hat MS das hier geöffnet, so das auch Stakeholder das Wiki nutzen können (RO natürlich), ob wohl die Seiten in der SC liegen?
Danke
Hallo Ulrich,
ja, Microsoft hat für das Wiki die Berechtigungen entsprechend geöffnet. Stakeholder haben lesenden Zugriff auf das Wiki. Dies ist auch in den Microsoft Docs zu finden.
Viele Grüße,
Barbara