Was man nicht sieht, versteht man auch nicht. So geht es zumindest vielen Menschen, die anderen bei der Nutzung von HoloLens zuschauen. Oftmals sieht es einfach nur komisch aus, wenn Leute sich virtuelle Gegenstände anschauen oder mit diesen interagieren, die man ohne HoloLens selbst nicht sieht. Bislang bedurfte es einiger technischer Tricks und gesonderter Infrastruktur, um das Nutzererlebnis der HoloLens auch für Dritte sichtbar zu machen. Mit der Veröffentlichung von Azure Spatial Anchors stellt Microsoft nun einen Weg bereit, der es ermöglicht, das Mixed Reality-Universum um verschiedene Plattformen zu erweitern. Mit AIT Alea zeigen wir, wie dies funktioniert und wie das Nutzerlebnis einer HoloLens geteilt werden kann.
Seit 2017 gibt es unsere HoloLens-Anwendung AIT Alea. ZIel der App war es schon zu Beginn, virtuelle Zauberwürfel nicht allein zu lösen, sondern eine Umgebung zu schaffen, in der mehrere HoloLens-Nutzer gleichzeitig gegeneinander spielen können und in der sie dabei auch die jeweiligen Zauberwürfel der anderen sehen. Somit lassen sich kleine Zauberwürfel-Wettkämpfe austragen. AIT Alea nutzt hierzu eine Peer-To-Peer-Verbindung zwischen den Brillen um Daten bzgl. dem eigenen Standort sowie den Standorten der anderen Mitspieler und deren Zauberwürfeln auszutauschen. Der Austausch dieser Informationen war allerdings bisher nur zwischen mehreren HoloLens-Geräten möglich, d.h. ein Nutzer mit einem Mobiltelefon oder Tablet konnte sich nicht am Spiel beteiligen oder als als Zuschauer einsteigen.
Mit dem Azure Spatial Anchor Service stellt Microsoft einen Dienst zur Verfügung, der es Entwicklern von Mixed Reality Anwendungen erlaubt, Informationen zur Postion von Hologrammen in Bezug auf Ihre Umgebung miteinander zu teilen. Diese Informationen werden auch als Anker bezeichnet. Das Teilen der Anker beschränkt sich dabei aber nicht allein auf die Welt der Microsoft HoloLens. Auch iOS- und Android-Geräte können über diesen Dienst sehr einfach Informationen zur Ihrer Umgebung und ihrem aktuellen Standort teilen. Konkret werden die Plattformen Unity, ARKit, ARcore und UWP unterstützt. Durch die Nutzung von Azure Spatial Anchors lassen sich somit sehr leicht HoloLens-Anwendungen soweit erweitern, dass andere Nutzer z.B. mit einem Handy als Zuschauer der aktuellen Applikation beitreten können. Das nachfolgende Video zeigt eindrucksvoll wie dieses Szenario in unserer App AIT Alea umgesetzt wurde. Das Video wurde auch mit einem Handy aufgenommen, welches als Zuschauer beigetreten ist.
Aber es muss nicht beim Zuschauen bleiben. Mittels ARKit und ARcore lassen sich inzwischen auch vollwertige Mixed bzw. Augmented Reality Anwendungen erstellen und gepaart mit dem neuen Azure Spatial Anchor Service können diese auch aktiv an kollaborativen Mixed Reality Szenarien teilnehmen.
Wenn auch Sie Ihre Mixed Reality Anwendungen auf Mobilgeräte bringen wollen oder Fragen zu Lösungen rund um HoloLens und Mixed Reality haben, kontaktieren Sie uns gerne.