Wie schon die Jahre zuvor, fand auch dieses Jahr die XR Week in Stuttgart statt. Diesmal wieder als reine Vor-Ort-Veranstaltung. Die ganze Messe wird vom VDC-Fellbach organisiert, hier noch einmal vielen Dank dafür! Die XR Week ist das B2B Tech Event in Stuttgart für Virtual Reality (VR), Mixed Reality (MR) und Augmented Reality (AR), kurz: eXtended Reality (XR). Auch wir von AIT waren vor Ort, um die neuesten Trends, Technologien und den aktuellen Entwicklungsstand der Branche zu analysieren.
Es gab wieder jede Menge spannende Fachvorträge, tolle Ausstellungsstücke und Try-Out-Areas aus den Bereichen Industrie, Architektur, Gesundheit, Handel und Handwerk. Des Weiteren wurden spannende Podiumsdiskussionen gehalten, in denen es um die Frage ging, wie XR in der Industrie und insbesondere im deutschen Mittelstand Fuß fassen kann. In diesem Zusammenhang wurde auch besprochen, was vielleicht noch fehlt, sodass mehr Firmen erste Schritte in die virtuelle Realität gehen.
Wieso freut mich ein On-Site Event ganz besonders?
Die XR-Technologien entfalten ihre volle Wirkung erst, wenn man sie selbst ausprobiert. Bilder oder Videos können die Wirkung und Mehrwerte, die diese Technologien erzeugen, nicht richtig vermitteln. Man muss es live ausprobieren. Nur dann kann man erleben, wie es ist, innerhalb von 5 Minuten so stark in eine andere „Realität“ abzutauchen, dass man versucht, einen VR Controller auf einem virtuellen Tisch abzulegen, obwohl es diesen in der echten Welt gar nicht gibt.
Highlight der Messe
Ein Highlight der Messe hat spannenderweise nicht XR im Fokus, sondern Industrie 4.0 im Allgemeinen. Und zwar geht es um einen neuen Industriestandard für industrielle Echtzeit-Ortung mit dem Namen omlox. Mit diesem Standard soll die Verfolgung von Aufträgen, Waren, Transportfahrzeugen und Werkzeugen ebenso wie die sichere Navigation von autonomen fahrerlosen Transportsystemen (AGV) und Drohnen via Plug and Play herstellerunabhängig funktionieren. Da XR und speziell AR oftmals Ortsdaten benötigt, um kontextbasiert Informationen einzublenden, kann ein Standard, mit dem man über eine einzige Schnittstelle auf alle Ortsdaten jedes Assets im Werk zugreifen kann, ein echter Gamechanger sein. So lässt sich z.B. AR- unterstützte Indoornavigation deutlich leichter abbilden. Wir sind gespannt, wie sich dieser neue Standard in der Industrie etablieren wird.
Status Quo – XR bereit für den Produktiveinsatz im Mittelstand?
Schauen wir zurück auf unseren letzten Besuch der XR-Expo im Jahr 2019:, hier war XR noch ein Trendthema. Viele Firmen hatten zwar schon PoCs umgesetzt, zum produktiven Einsatz hatte es jedoch oftmals nicht gereicht. Die Gründe dafür lagen zumeist in unzureichender Hardware, fehlenden Softwareangeboten oder fehlendem Knowhow in den relevanten Technologien.
Wo stehen die XR-Technologien heute und sind sie schon bereit für den produktiven Einsatz in der Industrie? Wenn ja, wieso tut sich der deutsche Mittelstand so schwer damit, mehr in diesem Bereich zu unternehmen?
Die erste Frage kann ich mit einem deutlichen „Ja“ beantworten. Inzwischen sind die verfügbare Hard- und Software so weit vorangeschritten, dass sie einen echten Mehrwert für viele verschiedene Anwendungsfälle liefert. So sorgen schlüsselfertige Lösungen wie SuPAR von cdmTech oder Twyn von Visometry für einen echten Mehrwert in der Qualitätskontrolle. Beide Firmen zeigen wie AR schnell und einfach Kosten senken und dabei Fehler minimieren kann.
Twyn eingesetzt zur Qualitätssicherung auf einem Ipad
Hat man einen spezielleren Use Case gibt es inzwischen genug Software- und Hardwareangebote, um maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die mehr als nur einen PoC darstellen.
Fragestellungen beim Einsatz von XR
Was sind also die Gründe, wieso XR in vielen Firmen noch ein Nischendasein führt? Einer der Gründe, neben dem Verständnis für den Mehrwert und die Vorteile von XR-Lösungen ist, dass es bisher wenig Handlungsempfehlungen für Firmen gibt. Womit soll man anfangen und was braucht man als Firma? Auch das fehlende Know-How innerhalb der Firmen ist im Bereich XR oft ein Problem. Es fehlen die Fachkräfte, die entscheiden können, welche Ausgabegeräte für konkrete Probleme die richtigen sind. Auch die Frage ob VR, AR oder doch MR genutzt werden soll ist nicht immer leicht zu beantworten.
Datenschutz ist ein weiterer Punkt, der Firmen oft abschreckt. XR-Technologien setzen oft auf den Einsatz von Videokameras und es ist nicht immer ersichtlich, wo die Aufnahmen gespeichert werden. Wie kann ich als Firma sicherstellen, dass die Videoaufahmen sicher auf einem Server meiner Wahl abgelegt werden oder sogar gar nicht das Gerät verlassen? Weiterhin sind die eingesetzen CAD-Daten eines der wichtigsten Güter in der Industrie und bilden oftmals einen USP. Wie kann ich als Firma sicherstellen, dass diese Daten richtig geschützt werden, wenn sie in eine XR Anwendung eingebettet werden sollen? Daran angelehnt stellen sich Fragen zur Datenhaltung und Datenaufbereitung. Wie können die CAD-Daten ins richtige Format und in einer ansprechenden Benutzeroberfläche visualisiert werden? Zudem stellt sich die Frage der Integration in die vorhandenen Systeme. XR soll sich, wenn möglich, nicht wie ein Fremdkörper in den bestehenden Prozessen anfühlen, sondern fließend in diese integrierbar sein. Wie ist das möglich?
Wenn Sie sich die oben genannten Fragen auch stellen und einen starken Partner für Ihren Weg im Bereich XR suchen, dann melden Sie sich gerne bei uns. Wir freuen uns mit Ihnen den Weg in die virtuelle Realität gemeinsam zu gehen und so einen wichtigen Baustein der Digitalisierung für Sie zu erschließen.