Wer mit IoT starten möchte, wird schnell mit der Frage konfrontiert, ob eine neue IoT-Lösung entwickelt, oder auf eine vorhandene Lösung zurückgegriffen werden soll. Auch die Auswahl eines passenden Cloud-Anbieters, muss im Vorfeld getroffen werden. Im Folgenden wollen wir zeigen, was Microsoft Azure im Bereich IoT alles zu bieten hat.
Wer sich für einen Cloud-Anbieter entschieden hat, muss als Nächstes festlegen, ob eine fertige IoT-Plattform oder eine Eigenentwicklung verwendet werden soll. Für beide Varianten hat Microsoft in seiner Azure Cloud bereits Lösungen. Hier wird zwischen sogenannten PaaS- und SaaS-Lösungen sowie PaaS-Technologien unterschieden (vgl. Abbildung 1).
Abbildung 1: Azure IoT Technologien und Lösungen
(https://docs.microsoft.com/en-us/azure/iot-fundamentals/iot-services-and-technologies)
Bevor wir uns auf die einzelnen Lösungen und Technologien stürzen, sollten noch die Begriffe SaaS und PaaS näher erläutert werden:
- Software-as-a-Service (SaaS) beschreibt ein fertiges Stück Software, welches in der Cloud gehostet und somit direkt verwendet werden kann. Der Vorteil daran ist, dass nicht selbst programmiert werden muss und man daher direkt beginnen kann. Der Nachteil ist, dass man damit zurechtkommen muss, was die Software an Funktionalität zur Verfügung stellt.
- Platform-as-a-Service (PaaS) beschreibt fertige Komponenten wie z.B. Cloud Services, die gehostet zur Verfügung gestellt werden. Diese Komponenten können in der eigenen Software verwendet werden, um nicht alle Bestandteile neu zu entwickeln.
Azure bietet im Bereich PaaS-Lösungen die sogenannten Azure IoT Solution Accelerators an. Diese dienen als Blaupause, um eine eigene IoT-Plattform zu erstellen. Mit der Blaupause wird der Source Code sowie alle PaaS-Dienste, die von der IoT-Plattform benötigt werden, mitgeliefert. Mit einem Klick kann dann schon die eigene IoT-Plattform ausgerollt und verwendet werden. Der Vorteil daran ist, dass man nicht bei Null beginnen muss und trotzdem völlige Gestaltungsfreiheit hat.
Mehr zu den Azure IoT Solution Accelerators lesen Sie in einem späteren Blogpost.
Wer auf einer bestehenden IoT-Plattform aufbauen und nichts selbst programmieren möchte, kann auf die SaaS-Lösung Azure IoT Central zurückgreifen. Diese kommt als fertiges Produkt und kann durch einen Klick erstellt werden. Der Vorteil ist, dass sich auch nicht-technisch affine Benutzer ohne Programmierkenntnisse, mittels einfachen Oberflächen, ihre eigene IoT-Plattform konfigurieren können. Die Plattform ermöglicht es, mit wenig Aufwand Devices zu konfigurieren, Daten zu visualisieren und mit dem Device zu kommunizieren.
Im weiteren Verlauf der Blogserie beschäftigen wir uns noch näher mit Azure IoT Central.
Für alle die ihre eigene IoT-Plattform aufbauen, oder einen der Azure IoT Solution Accelerator weiterentwickeln wollen, gibt es verschiedene PaaS-Technologien, die dafür verwendet werden können. Im Folgenden soll eine kleine Übersicht der verschiedenen IoT-Services in Azure gezeigt werden.
Die verschiedenen Technologien lassen sich in vier Bereiche gruppieren: Device Support, IoT, Data and Analytics und Visualization and Integration.
Device Support beinhaltet Technologien wie das Azure IoT Device SDK, mit dem sich Geräte an Azure IoT in unterschiedlichen Programmiersprachen wie C, C++ oder C# anbinden lassen. In dieser Kategorie findet man außerdem das Windows 10 IoT Betriebssystem oder Azure IoT Certified Devices. Diese zertifizierten Geräte müssen gewisse Kriterien erfüllen, um die einfache Integration nach Azure zu garantieren.
IoT beinhaltet IoT-relevante Technologien, wie den Azure IoT Hub zum Provisionieren von Geräten und Senden von Nachrichten zwischen Cloud und Device. Dieser wird ergänzt durch Dienste wie Azure Time Series Insights zum Auswerten von Daten über Zeit, Azure Digital Twins zum Abbilden von Beziehungen und Hierarchien zwischen Geräten oder Azure IoT Edge, für die Entwicklung und Verwaltung von Edge Devices.
Bei Data and Analytics und Visualization and Integration findet man allgemein Azure-Dienste, die für diese Aufgaben im IoT-Umfeld verwendet werden können. So können je nach Umfang der Daten diese zum Beispiel in einem Azure Data Lake gespeichert, mit Azure HD Insight analysiert, durch Power BI visualisiert und über Microsoft Flow mit anderen Systemen integriert werden.
Wer sich nicht sicher ist, welche Technologien benötigt werden, kann erst einmal klein anfangen. Für ein normales IoT-Szenario wird mindestens ein IoT Hub für die Provisionierung und Kommunikation benötigt. Alles Weitere ergibt sich, je nachdem welche Problemstellung gelöst werden soll. Auch hier gilt: Je Anwendungsfall gibt es mehrere Wege und damit Technologien zum Ziel.
Im weiteren Verlauf unserer Blogserie, werden wir einigen dieser Technologien wieder begegnen und diese auch im Detail betrachten. Als Nächstes soll jedoch der Fokus auf Azure IoT Central gelegt und einen Einblick in die Funktionalität dieser SaaS-Lösung geben werden.
Sprechen Sie uns an, wenn auch Sie Hilfe bei der Planung, Einführung oder Umsetzung von IoT und Industrie 4.0 in Ihrem Unternehmen benötigen. Wir führen Sie gerne ans Ziel.
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