Letzte Woche fand die VDMA “4th Plenary Meeting of the OPC UA Companion Specification Working Groups” Veranstaltung statt. In diesem Meeting gab es Auskunft über die einzelnen OPC UA Arbeitsgruppen und die neusten Informationen wurden vorgestellt. Viele unterschiedliche Branchen stehen mit ihren Spezifikationen in den Startlöchern. Auch tiefere Einblick in den Stand von einzelnen OPC UA Spezifikationen wurde gegeben. Hier der Überblick…
Der Blick auf die, von dem VDMA bereitgestellte, Folie zeigt, dass die Harmonisierung in immer mehr Branchen ankommt. Ebenso ist erkennbar, dass sich neue Joint Working Groups (JWG) zusammenfinden (Setup). Es wird veranschaulicht welche Branchen bereits am Entwickeln (Development), der Spezifikationen sind und zuletzt noch Branchen, die Spezifikationen veröffentlicht haben oder gerade in den letzten Zügen liegen.
Abbildung 1: Übersicht der OPC UA Working Groups © VDMA
VDMA Interoperability Advisory Board
In der Sitzung wurden Neuerungen zu dem “VDMA Interoperability Advisory Board” mitgeteilt. Zu Beginn 2021 sind interne Änderungen in kraftgetreten. Die Änderungen sollen ein effizientes Zusammenarbeiten und gegenseitiges Unterstützen noch einfacher machen. Es wurde noch einmal vorgestellt mit welchen Aufgaben sich das Interoperability Advisory Board beschäftigt. Hierzu gehören Themen wie:
- Identifizieren, Vorstellen und Bewerten von Kompatibilitätsansätzen für Industrie 4.0
- Konzeptentwicklung für Zusammenarbeiten bei relevanten Kompatibilitätsansätzen
- Begleiten der Zusammenarbeit
- Begleitung des Instituts für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen (ISW) Stuttgart
OPC UA for Machinery
Auch für OPC UA for Machinery gab es Neuigkeiten. Hier wurde der Zeitplan der unterschiedlichen Building Blocks aufgezeigt. Wie man der Abbildung 2 entnehmen kann, wurden schon zwei Building Blocks (Machine Identification und Component Identification) veröffentlicht und können somit von anderen OPC UA Spezifikationen verwendet werden. Das steigert die Kompatibilität! Zudem wurde die Motivation für OPC UA for Machinery nochmals erwähnt. In “OPC UA FOR MACHINERY KICK-OFF” WARUM DAS RAD NEU ERFINDEN? erklären wir was genau die Motivation ist. Zusätzlich gibt es hierzu noch ein Video von dem VDMA OPC UA for Machinery: Technical Deep Dive into the Specification.
Abbildung 2: Übersicht des Zeitplans der weiteren Building Blocks © VDMA
Auch ein Ausblick, über die Weiterentwicklung der OPC UA for Machinery wurde vorgestellt. Das Release der Machinery State steht bald an und aktuell wird an dem “Job Management Building” Block entwickelt. Ab dem 10.06.2021 wird die Entwicklung des “Result Transfer” Blocks begonnen. Diese Blocks werden parallel von den Core Working Groups (CWG) entwickelt. Feedback und Ergebnisse werden in den JWGs ausgetauscht. Durch die Entwicklung, auf Basis von Building Blocks, sind schnelle abgeschlossene Ergebnisse erzielbar, welche dann veröffentlicht werden und somit von anderen Spezifikationen wiederverwendet werden können.
umati
Auch über den neusten Stand von umati wurde berichtet. Mit umati wurde eine Schnittstelle geschaffen, welche zwei wichtige Grundbausteine für eine Kompatibilität schafft. Diese sind “Speak the same Language” und “Use the same dictionary”. Dies öffnet die Türen für Plug&Play Lösungen. Einige wurden auf der EMO 2019 in Hannover gezeigt. Das ist ein wichtiger Schritt, der nun folgende Aufgaben mit sich bringt, die nun angegangen werden. Hierzu gehört:
- OPC UA Schnittstellen auf den Markt bringen
- Internationale Wettbewerber und Kunden einbeziehen
- Kompatibilität bereitstellen
- Testen und validieren der Implementierungen
Diese Punkte müssen über domänenübergreifend geprüft werden.
Fazit
Die Vorstellungen der einzelnen spezifischen OPC UA Spezifikationen haben gezeigt, dass hier das Augenmerk stark auf die Kompatibilität gelegt wird – ein Erfolgsgarant für homogene Maschinenparks. Es werden die ersten veröffentlichten Building Blocks der OPC UA for Machinery in den Spezifikationen wiederverwendet, um hier auf erarbeitetes Wissen aufzubauen und die Kompatibilität möglichst hoch zu halten. Wenn solche Blöcke nicht alle Anforderungen, einer wesentlichen Spezifikation erfüllen, wird darauf aufgebaut und diese erweitert.
Es wird in den einzelnen Working Groups auch immer kritisch hinterfragt, ob es nicht eine andere Spezifikation gibt, welche die Problemstellung bereits adressiert und gelöst hat. Ein Beispiel hierfür ist aus der EUMABOIS der Use Case WW9 Job Handling, welcher vermutlich von der OPC UA for Machinery, in dem Building Block Job Management gelöst wird. Viele unterschiedliche Branchen beschäftigen sich in dem Bereich OPC UA Spezifikationen und Kompatibilität.
Weitere Informationen zu OPC UA finden Sie auch in unserer Blogserie „IoT zum Anfassen“:
Wenn Sie weitere Fragen zu OPC UA haben oder Unterstützung bei der Umsetzung Ihrer OPC UA Lösungen suchen, dann können Sie uns gerne kontaktieren: [email protected]