SmartHome, Internet of Things (IoT), Cloud oder Industrie 4.0 gewinnen immer mehr Popularität. Auch auf der internationalen Messe für die Beleuchtungsbranche, der „Light + Building 2018“, die vom 18. bis 23. März 2018 in Frankfurt stattfand, stellten Hersteller ihre Neuerungen und weitere „smarte“ Geräte vor. Wie die Jahre zuvor gab es einen enormen Zuwachs bei der Integration von Heimelektronik. Kühlschränke, die selbst einkaufen sind spaßig, aber erschöpfen bei weitem nicht die gebotenen Möglichkeiten.
Im öffentlichen oder industriellen Umfeld spielt die Anbindung von Sensoren und Aktoren an die Cloud eine immer größere Rolle. So können Projekte wie eine automatische Verkehrsführung nicht nur dabei helfen, mehr Fahrzeuge durch eine Innenstadt zu schleusen, sondern dabei auch noch die Kosten zu senken und die ökologischen Folgen positiv zu beeinflussen.
Die Kunst ist es, aus den generierten Daten, verwertbare Informationen zu extrahieren.
Diese Entwicklung hat auch um die Beleuchtungsbranche keinen Bogen gemacht. Auf der Frankfurter Messe präsentierten Unternehmen neben zahlreichen Leuchten auch IoT-Endgeräte, Anwendungen und ihre Plattformen.
Vermehrt nutzen Hersteller von Leuchten die Symbiose, dass in ihren Produkten Spannungsversorgung und meist auch genug Raum vorhanden ist, um zusätzlich Sensoren, Funkmodule als auch IoT-Endpunkte zu integrieren.
Zudem sind bestehende Beleuchtungskonzepte in der Regel flächendeckend aufgestellt, sodass eine kostengünstige Nachrüstung von Sensorik in bestehenden Umgebungen ohne viel Aufwand erreicht werden kann.
Die Sensorik-Palette umfasst von einfachen Tag/Nacht-Sensoren über Kameras, auch Emissionsmessstationen oder Personenerkennungssysteme.
Neben dem Trend, die Endgeräte direkt an das Internet anzubinden, arbeiten Hersteller verstärkt daran, Mesh-Netzwerke über ihre Hardware aufzuspannen. Die Beleuchtungsbranche profitiert hierbei wieder von den bestehenden flächendeckenden Beleuchtungsinstallationen in Gebäuden oder Anlagen. Die Datenübertragung erfolgt dann gebündelt über Router. Diese Entwicklung erleichtert die Einrichtung und Administration auf Softwareebene.
Wenn Endgeräte intelligenter werden, erweitert sich der Umfang der Sicherheit auch auf alle Endgeräte und Netzwerke. Da der Datenfluss nun über weitere Hardwarekomponenten läuft, ist nicht nur jedes Gerät eine potentielle Schwachstelle, welche durch Fremdeinwirkung kompromittiert werden könnte, sondern sind jetzt auch die Netzwerkgeräte in der Lage, Daten anderer Geräte zu kompromittieren oder abzufangen.
Bei der Kommunikation setzen die Branchenriesen weiterhin auf bewährte Branchenstandards wie DALI / DALI 2 oder AMX. Bei der funkbasierten Übertragung ist in Europa jedoch weiterhin fast ausschließlich ZigBee im Spiel (Z-Wave in den USA).
Damit die erfassten Daten sinnvoll verwertet werden können, müssen sie gesammelt und gespeichert werden. Bei den anfallenden Datendimensionen gibt es zwar Überlegungen, die Daten noch in den Endgeräten aufzubereiten, dennoch tendieren die vorgestellten Plattformen zur Archivierung aller Daten.
Die hierfür ausgelegten IoT-Plattformen weisen unterschiedlichste Entwicklungen auf. Duzende IoT-Plattformen entstehen jährlich, doch erst die Zeit wird zeigen, welche der Plattformen sich durchsetzen wird.
Während Philips ihre interne Komplettlösung interact für eigene Produkte anstrebt, entwickelt Siemens an einem offenen Gebäudeinformationssystem. Osram entwickelt unter dem Namen LIGHTELLIGENCE gar eine, für die Beleuchtungsbranche spezialisierte, offene IoT-Plattformen ohne Herstellerbindung. Trilux hat ebenfalls eine eigene Plattform entwickelt und erlaubt die Anbindung aller Geräte per DALI-Schnittstelle an Livelink.
Wie so oft ist es unmöglich, eine Aussage darüber zu treffen, welche der Plattformen oder Technologie für die Datenübertragung nun die Beste ist. Je nach Projekt, Hardware und Entwicklungsstand wird die Antwort immer wieder unterschiedlich ausfallen.
Klar ist jedoch, bald wird meine Küchenleuchte wissen, ob ich tatsächlich noch Licht im Keller benötige, wenn alle Plätze am Esstisch belegt sind.