Gegenwärtig kann man den Eindruck gewinnen, dass man mit einem nicht-agilen Vorgehen in der Softwareentwicklung nicht mehr wettbewerbsfähig arbeiten kann. Doch so schön sich die Welt der Product Backlogs, der ungestörten Sprints und selbstbestimmten Teams auch anhört, so gibt es in der praktischen Umsetzung doch erhebliche Unterschiede und Herausforderungen. Speziell in der Entwicklung von Produkten, bei denen Software lediglich eine Komponente darstellt, wie z. B. bei industriellen Maschinen, treffen hier Welten aufeinander. Produktlebenszyklen von 10 bis 20 oder mehr Jahren und lange Beschaffungszeiten stehen Sprints von wenigen Wochen gegenüber. Während das Produktmanagement auf hohem Abstraktionslevel plant, möchte die Softwareentwicklung auf Veränderungen reagieren können und sich erst sprintweise genau festlegen. Der Artikel zeigt, wie beide Welten zusammenspielen können. Außerdem wird dargestellt, wie man durch clevere Kombination die Vorteile von klassischem Produktmanagement und agiler Softwareentwicklung nutzen und sich dadurch einen Wettbewerbsvorteil verschaffen kann.