Wie verwendet man die Excel-Integration des Team Foundation Server 2010? Was gibt es zu beachten? Wie setze und verwende ich Sortierungen und Filter? Was ist der Unterschied zwischen Queries und Reports in Excel?
Nach der Installation des Team Explorer 2010, kann über Excel 2007 bzw. 2010 auf die Work Items im TFS zugegriffen werden. Die Integration bringt das Ribbon-Tab “Team” mit welches 2 Zustände kennt. Zum einen den ungebundenen Zustand, wenn keine Zelle gewählt ist, die ein Work Item referenziert (siehe Abbildung 1) und zum zweiten den gebunden Zustand, wenn eine Zelle eines Work Items selektiert wird (siehe Abbildung 2).
Abbildung 1 – Der ungebundene Zustand
Über den Button “New List” kann die Excel-Tabelle mit dem TFS verbunden werden. Dabei wählt man eine Work Item Query aus, welche bereits Filter- und Sortierkriterien sowie die angezeigten Spalten enthält.
Abbildung 2 – Der gebundene Zustand
Nach dem Laden der Work Items auf Basis der Work Item Query, liegen die sichtbaren Daten im Excel-Sheet vor und können versendet werden. Auch lassen sich über “Choose Columns” nicht in der Work Item Query enthaltene Spalten wie z.B. der “Stack Rank” nachladen (siehe Abbildung 3).
Abbildung 3 – Konfiguration der angezeigten bzw. synchronisierten Spalten
Abbildung 2 zeigt zudem eine hierarchische Abfrage, d.h. eine Liste Parent-Child verknüpfter Work Items. De unterschiedlichen Ebenen der Work Items sind über die 3 Title-Felder (“Title 1”, “Title 2”, “Title 3”) abgebildet. Sind mehr Ebenen verwendet, werden die Title-Felder mit fortlaufender Nummerierung fortgesetzt. Im obigen Beispiel sind Requirement 1 und 2 sowei Task 3 entsprechend verknüpft. Über die Tree-Funktionen des Team Ribbon-Tab kann die Hierarchie manipuliert werden.
Abbildung 4 – Tree-Funktionen im Team Ribbon-Tab
Alle Änderungen im Excel lassen den TFS und die entsprechenden Work Items zunächst unberührt – gelten nur im lokalen Excel-Sheet. Nur durch den Klick auf “Publish” können die Änderungen einer Tabelle an den TFS übertragen werden. Sollten während des Editierens die Work Items durch andere Benutzer bereits verändert worden sein, so muss der Benutzer in einem Dialog etwaige Konflikte zwischen lokalen und zentralen Änderungen auflösen – sich für die eine oder andere Version entscheiden. Über den Klick auf “Refresh” werden alle lokalen Änderungen der Work Items der selektierten Tabelle verworfen.
Abbildung 5 – Funktionen zur Veröffentlichung der Änderungen und Aktualisierung der Work Items
Ein Wort der Warnung in Kombination mit lokalen Fitler- und Sortierkriterien ist an dieser Stelle angebracht. Lokal können über die Tabellen-Funktionen von Excel zusätzlich zur Work Item Query Filter- und Sortierkriterien eingestellt werden (siehe Abbildung 6).
Abbildung 6 – Setzen von Filter- und Sortierkriterien in Excel
Will man z.B. die Sortierung für hierarchische Work Items verwenden, bekommt man die folgende Warnung zu sehen:
Abbildung 7 – Warnung vor ungewollter Manipulation der Links
Diese macht den Benutzer darauf aufmerksam, dass die Verlinkung der Work Items durch die Verschiebung der Excel-Zeilen verändert werden wird. Das wären unkalkulierbare Veränderungen, die nicht durch eine einfache Operation wieder rückgängig zu machen sind.
Bei der Filterung kann es passieren, dass die angezeigte Liste optisch nicht mehr der Hierarchie entspricht. Betrachten wir das Beispiel von Work Item 13 und 14. Diese sind als Parent-Child miteinander verknüpft. Fitlert man nun zum Beispiel so, dass Work Item 13 in der Excel-Tabelle nicht mehr sichtbar ist, scheint Work Item 14 ein Child von Work Item 1 zu sein (siehe Abbildung 8). Dennoch wird die Hierarchie auch beim Publish nicht verändert – die Zeile des Work Items 13 ist nur ausgeblendet, in den Excel-Daten aber noch enthalten.
Abbildung 8 – Filterung der Spalte “Stack Rank”
Fazit
Die Excel-Integration eignet sich gut für die Offline-Kommunikation mit Kunden und während man nicht mit dem TFS verbunden ist. Die Änderungen können im Nachgang im TFS veröffentlicht werden, wenn die Daten im Excel bereinigt und die Verbindung zum TFS wiederhergestellt wurde. Die Excel-internen Filter- und Sortierfunktionen müssen mit Bedacht eingesetzt werden, um unbewusste Änderungen an Work Items zu vermeiden.
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