Am 17. Oktober 2013 war es so weit: der Team Foundation Server und das Visual Studio 2013 wurden veröffentlicht. Seit dem sind 641 Tage vergangen, und am 20.7. hieß es endlich: Der Team Foundation Server 2015 RC2 ist veröffentlicht. Wir werden in diesem und den nachfolgenden Artikeln beleuchten, was Microsoft und seine Entwickler in dieser Zeit für uns alles implementiert haben, welche Hindernisse gelöst und welche Szenarien nun adressiert werden können. Ich freue mich mit Ihnen zusammen auf einen Rundgang durch modernstes Application Lifecycle Management!
Betrachten wir die Zeitachse der TFS Releases der letzten zwei Jahre fällt auf, dass, wie von Microsoft angekündigt, die Quarterly Updates in einem Abstand von 80-100Tagen als RTM veröffentlicht wurden. Mit dem letzten Update 5 für den TFS 2013 hatte sich das Dev-Team aber etwas mehr Zeit gelassen. Warum? Lesen wir die Release Notes kommen wir schnell drauf: Team Project Rename. Ein seit den Anfängen des TFS gehegter Wunsch, Team Projekte umbenennen zu können, wird erfüllt. Und dafür also so viel Aufwand? Wegen ein paar kleinen Spalten in der Datenbank? Ja und nein: Zum Einen musste die Kompatibilität zum TFS 2015 und VSO sichergestellt werden, zum Anderen liegt ein Team Projekt Rename auf der direkten Linie mit dem zweit heißesten gewünschten Feature auf User Voice: “Team Projekte einzeln archivieren und zwischen Team Project Collections verschieben zu können” (Link). Wer weiß also, wo die nächsten Quarterly Updates noch enden…
Das Microsoft diese, zugegebenermaßen ärgerlichen, aber dennoch nicht primär erfolgsentscheidenden Features nun adressiert, zeigt das die User Voice nach wie vor einen Einfluss auf die Produktgestaltung hat und auch das der TFS als Produkt erwachsen wird. Nach 10 Jahren sind die großen Bereiche des Softwareentwicklungsprozesses weitestgehend abgedeckt, und es geht schon lange nicht mehr um die groben “Hobelarbeiten”. Bei VSO wurde schon vor über 2 Jahren mit dem Feinschliff begonnen – in kurzen Sprintzyklen hat das VSO Team alle zwei Wochen neue Features bereitgestellt.
Wird es also ein Release der kleinen Features? Keineswegs. Das Buildsystem wurde beispielsweise vollständig überarbeitet.(*) Wo früher noch XAML-Dateien ein MSBUILD aufgerufen haben, verwenden wir heute JSON und starten jeden Build-Schritt den wir uns vorstellen können: Ein PowerShell-Script, ein embedded Compiler oder ein Test-Framework – alle dies sind nun nur noch einzelne, kombinierbare Aufgaben statt eines unübersichtlichen langen Build Workflows. Mehr Flexibilität und mehr Cross-Plattform.
Seien Sie also gespannt, was wir in den nächsten Tagen und Wochen alles in detaillierter Form zu berichten haben.
(*) Bestehende Build-Definitionen aus der früheren TFS Version können natürlich auch weiterhin verwendet werden.