Mit der Version 2012 hat Microsoft für den Team Foundation Server die Unterstützung für Teams hinzugefügt und die agilen Planungstools ins Web verlagert. Doch welchen Einfluss haben die Teams auf die Strukturierung von Work Items? Wie können Teams die agilen Planungstools effektiv nutzen?
Arbeiten im Team
In den bisherigen Versionen vom Team Foundation Server wurden über Work Item Areas und Iterations nur funktionale und zeitliche Aspekte abgebildet. Mit der 2012er Version vom Team Foundation Server rücken die Organisationsstrukturen im Unternehmen mehr in den Fokus. Neben funktionalen Aspekten müssen nun auch organisatorische Aspekte abgebildet werden.
Hierzu sollte die Verwendung der Work Item Areas angepasst werden, um die Arbeit in Teams zu vereinfachen. Der Wurzelknoten für die Work Item Areas entspricht der Firma und bildet die höchste organisatorische Einheit. Unterhalb des Wurzelknotens werden Unterknoten für jede Organisationseinheit bzw. Produktgruppe ein Team angelegt. Unterhalb von jedem dieser Teams können weitere Teams für Untereinheiten bzw. Teilprodukte eingefügt werden. Hierüber werden die organisatorischen Aspekte abgebildet. Unterhalb der Teams erfolgt eine weitere Untergliederung im Bezug auf die funktionalen Aspekte der Produkte. Hierzu werden weitere Unterknoten für jeden Funktionsbereich angelegt. Die Unterteilung bzgl. der fachspezifischen Aspekte sollte hierbei für alle Teams einer Gruppe idealerweise gleich sein.
Am Beispiel der AIT Netfactory lässt sich dies wie folgt umsetzen: Unter dem Firmennamen als Wurzelknoten (AIT) befinden sich die Unterknoten für die Produkt Teams (Netfactory Team, Dependency Management Team etc.). In Abbildung 1 ist hier nur die Unterstruktur für das Netfactory Team dargestellt. Produktübergreifende Teams – wie zum Beispiel ein Plattform Team – sind auf der gleichen Ebene wie die Produkt Teams anzulegen. Das Netfactory Team unterteilt sich in zwei weitere Unterteams für das Front- und Backend (Netfactory Backend Team und Netfactory Frontend Team). Innerhalb der Teams werden für die funktionalen Bereiche Alarming, Database, Reporting, Application Framework und Trending nochmals Unterknoten angelegt.
Über die Work Item Iterations erfolgt klassischer Weise eine zeitliche Unterteilung und die Abbildung von Iterationen bzw. Sprints. Bei der Arbeit mit Teams und agilen Planungstools ändern sich hier zwei Aspekte: Die zeitliche Dimension eines Sprints wird mit dem TFS 2012 nun über ein Start- und Enddatum spezifiziert und zusätzlich zu den zeitbezogenen Iterationen wird eine Backlog Iteration angelegt, in der die noch nicht geplanten Anforderungen gehalten werde.
Am Beispiel der AIT Netfactory ergibt sich die folgende Work Item Iteration Struktur: Zusätzlich zum Backlog gibt es eine Release 1.0 und Release 2.0 Iteration. Für das Release 1.0 erfolgt eine weitere Unterteilung in Sprint 1, Sprint 2 und Sprint 3, mit definierten Zyklen, die in Form von Start- und Enddatum dargestellt werden (Siehe Abbildung 2).
Im Anschluss werden nach dem Anlegen der Teams für jedes Team die nach ihm benannten Work Item Area Knoten inkl. aller Unterknoten zugewiesen, die für das Team gültigen Sprints inkl. des Team Backlogs definiert und die Mitglieder dem Team zugeteilt.
Für das Team Netfactory Team ist dies die Work Item Area Netfactory Team inkl. aller Unterknoten und die Iteration Release 1.0 als Backlog Iteration mit den Sprints 1 bis 3 für die agile Planung.
Agiles Arbeiten mit den Planungstools
Beim agilen Arbeiten werden die Vorteile einer nach organisatorischen, funktionalen und zeitlichen Kriterien definierten und über Teams abgebildeten Struktur deutlich: (Entwickler-)Teams wird über das Taskboard die fokussierte Sicht auf ihre Aufgaben ermöglicht (siehe Abbildung 3 und 4). Gleichzeitig haben Projektmanager die Möglichkeit die aktuellen und zukünftigen Sprints teamübergreifend für ein Produkt zu planen und im Daily Stand-up den Status aller (Entwickler-)Teams über das Taskboard darzustellen (siehe Abbildung 5).
Abbildung 5 – Übergreifende Sicht auf alle Tasks im Netfactory Team während des Daily Stand-up Meetings
Fazit
Mit einer auf die organisatorischen Bedürfnisse eines Unternehmens angepassten Work Item Area und Iteration Struktur können mit dem Team Foundation Server sowohl für das Management eine allgemeine Übersicht zur Planung und zum aktuellen Ist-Zustand als auch für die Entwicklungsteams fokussierte Sichten auf die zu erledigenden Aufgaben zur Verfügung gestellt werden.