In den letzten Wochen hat umati (universal machine technology interface) einen wesentliche Meilensteine erreicht, um das plug-and-play Versprechen weiter voranzubringen. Dabei bilden nun die zwei veröffentlichten Spezifikationen “OPC UA for Machinery” und “OPC UA for Machinery Tool” eine Basis für die umati Gesellschaft.
Die OPC UA for Machinery Companion Specification wurde wie geplant am 25.09.2020 veröffentlicht und ist nun für Mitglieder des VDMA unter “OPC UA for Machinery – Teil 1: Basic Building Blocks” zum Herunterladen verfügbar. Die Companion Specification “OPC UA for Machinery” adressiert Themenbereiche, welche in jeder Branche sowie in spezifischeren Companion Specifications benötigt werden. Wir haben in unserem Beitrag “OPC UA for machinery Kick-Off” Warum das rad neu erfinden? bereits darüber berichtet. Diese Spezifikation ist die erste branchenübergreifend erarbeitete und verwendete Spezifikation, welche nun von der OPC Foundation und dem VDMA als Standardblatt 40001-1 gelistet wird. Der Teil 1 der OPC UA Specification for Machinery beinhaltet grundlegende Module für Maschinenschnittstellen, welche für den gesamten Maschinen- und Anlagenbau entscheidend sind. Diese Basismodule können nach Bedarf einzeln eingesetzt werden. Dabei bilden diese Module, wie auch vom Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW) im Beitrag “Plug and play milestones in mechanical and plant engineering” bekannt gegeben, einen oder mehrere Anwendungsfälle ab.
Desweiteren wurde am 25.09.2020 auch die erste Version der Spezifikation OPC UA for Machine Tools – Part 1: Machine Monitoring and Job Overview veröffentlicht. Sie wird unter der Nummer 40501-1 gelistet. Diese Spezifikation ist ein großer Schritt für die Werkzeugmaschinenindustrie. So können Mitglieder Produkte erstellen und ausliefern, welche auf Basis von OPC UA kommunizieren. Im Fokus der Spezifikation stehen Informationen zur Zustandsüberwachung wie z.B. bearbeitete Werkstücke, Betriebszustand, eingesetztes Werkzeug sowie Informationen zur Berechnung von KPIs (Key Performance Indicator). Zugleich ist es die erste Spezifikation, welche die OPC UA for Machinery komplett für die Maschinenidentifikation referenziert.
Bevor die zwei neuen Spezifikationen veröffentlicht wurden, wurden diese im Rahmen von zwei Veranstaltungen, den sogenannten “Plug-Fests”, ausgiebig getestet. Einer der Tests, das “Machine Tool Plug Fest”, wurde im August auf dem neuen umati-Demonstrator durchgeführt. Der Demonstrator, der ursprünglich für Messe-Demonstrationen gebaut wurde, besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil, der umati-Datahub, dient als Infrastruktur für die Anbindung von Maschinen. Die umati.app, die Als Frontend oder Dashboard dient, bildet den zweiten Teil des Demonstrators. Die Tests unter Nutzung des Demonstrators waren ein großer Erfolg und, so führt Dr. Alexander Broos, VDW-Projektleiter für umati aus, haben zudem gezeigt, welchen Mehrwert die umati-Infrastruktur für Partner zur Entwicklung und Erprobung ihrer Implementierungen bieten kann.
Diese erreichten Meilensteine sind ein Anfang der nun ausgeweitet werden muss. Es gibt weitere wichtige Punkte, welche standardisiert und vereinfacht werden müssen, um OPC UA als globale Produktsprache zu etablieren. Am 10.11.2020 findet das VDMA Online Event “The Global Production Language – OPC UA Companion Specifications” statt. Bei diesem Event werden Experten die OPC UA Standards für den Maschinenbau und angrenzenden Teilbranchen vorstellen.
Abbildung 1: The Global Production Language – OPC UA Companion Specifications © VDMA
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