“Vom Sensor bis zur Cloud” – so lautete das Motto der diesjährigen Internet of Things-Konferenz. Über unsere Eindrücke der Konferenz rund um das Thema Industrie 4.0 konnten sie bereits in dem vorhergehenden Blogpost “Vom Sensor bis zur Cloud – Eindrücke der IoT Konferenz” lesen. Daran anschließend möchten wir im aktuellen Beitrag unsere Erkenntnisse zum Thema Edge Computing mit Ihnen teilen.
Im vollgepackten Programm waren einige Blöcke zum Thema Edge zu finden. Sessions wie “IoT Edge-centric Computing and Benefits of Service Enabled Applications”, “Edge-AI in Audio/Visuelle IoT Sensoren” und “Datendioden als IoT Gateway” versprachen spannende Erkenntnisse. Am Ende kristallisierte sich jedoch vor allem eine zentrale Erkenntnis heraus: zwar wird viel über die Edge gesprochen, DIE EINE Kernbotschaft / Lösung gibt es aber nicht. Vielmehr wurde durch verschiedene Aspekte wieder einmal die zentrale Bedeutung der Edge hervorgehoben.
Vom Sensor bis zur Cloud
Hinter dem Motto der IoT-Konferenz verbirgt sich schon nahezu eine vollständige Beschreibung der Idee hinter IoT: von Maschinen und Sensoren aus dem Feld werden Daten eingesammelt, um sie dann in der Cloud zur Verfügung zu stellen und auswerten zu können. Was in dieser Beschreibung jedoch fehlt ist, wie die Daten aus dem Feld in die Cloud gelangen. Hierfür gibt es zahlreiche Speziallösungen um diverse Protokolle auf Maschinen- bzw. Sensoren-Ebene sowie verschiedenste IoT-Plattformen zu bedienen. Jeder dieser Lösungen liegt aber als zentrales Element das Verbindungsstück zwischen Feld und Cloud zu Grunde: das Edge Gateway. Ohne Edge keine Datenübermittlung! Damit ist die Edge ein wesentlicher und unerlässlicher Hygienefaktor in der stark vernetzten und defragmentierten Welt der Industrie 4.0.
Doch längst stellt die Edge mehr da, als nur eine Möglichkeit Daten von A nach B zu bringen. Verschiedenste Herausforderungen, wie z.B. explodierende Datenmengen sowie die damit verbundenen Kosten für die Übertragung und Verarbeitung, Minimierung von Latenzzeiten und die Optimierung der Batterielast eines Edge Devices, führen zu einem Umdenken. Zunehmend werden möglichst viele Daten an der Edge verarbeitet, um die Menge der Daten, welche an die Cloud geschickt werden, zu minimieren. Damit fungiert die Edge nicht nur als reiner Datenübermittler, sondern stellt eine Compute-Plattform.
Die Edge als Basis für neue Geschäftsmodelle
Unterstrichen wird die Bedeutung der Edge ebenfalls, wenn man einen Blick auf neue Geschäftsmodelle wirft, welche durch IoT realisiert werden können (siehe Abb. 1): so folgt direkt nach der Ideengenerierung und Planung der Proof of Value, welcher bereits die Konnektivität vom Feld zur Cloud durch die Edge erfordert. Somit zeigt sich auch hier die Edge als Grundstein für alle anderen Geschäftsmodelle.
Abbildung 1: Neue Geschäftsmodelle durch IoT
“Das S in IoT steht für Sicherheit”
Das ironische Statement “Das S in IoT steht für Sicherheit” taucht immer wieder im Kontext von IoT auf. Auch auf der IoT-Konferenz begegnet es uns im Vortrag “IoT-Massenangriffe: Eine besorgniserregende Evolution”, in welchem die Frage gestellt wird, warum solch eine Ironie im Zusammenhang von IoT und Sicherheit herrscht. Was verbirgt sich also dahinter?
Grundlegende Formfaktoren von IoT, wie leistungsschwache Prozessoren, geringe Hardware- und Rechenleistung sowie kostengetriebene Produktentwicklung, haben dazu geführt, dass in der Vergangenheit oftmals an Sicherheit gespart wurde. Immer wieder zeigte sich IoT als Negativbeispiel für IT-Sicherheit. Die gute Nachricht jedoch ist, dass diese besorgniserregende Entwicklung erkannt wurde und Sicherheit mehr und mehr in den Fokus rückt. Dies zeigt sich auf der IoT-Konferenz nicht zuletzt daran, dass in jedem der Edge-Vorträge Sicherheitsaspekte diskutiert wurden. Dabei wurde auch im Bereich der Sicherheit die zentrale Bedeutung der Edge deutlich:
Durch die Edge wird die Kommunikation gebündelt. Die einzelnen Maschinen/Sensoren haben im Normalfall keine Internetverbindung, sondern sind mit dem Edge Gateway verbunden, welches eine Internetverbindung besitzt. Es stellt somit das einzige Einfallstor für Cyber-Angriffe dar und wird somit zum sicherheitskritischen Bestandteil der Infrastruktur.
Um dem zu begegnen ist die Kernbotschaft, dass “Security by Design” erforderlich ist. Sicherheit kann also nicht am Ende in ein Produkt hinein definiert werden, sondern muss von Anfang an betrachtet und mit einbezogen werden. Dies bringt auch das folgende Zitat zum Ausdruck:
“The most difficult aspect of building software is not coding; it is the decisions the designer makes in the early stages. Those decisions live with the system for the rest of its lifetime.”
(Sherif Yacoub , Hany H. Ammar )
Fazit
Viele spannende Sessions auf der IoT-Konferenz drehten sich rund um die Edge. Zwar gab es nicht DIE eine neue Erkenntnis, jedoch konnten wir viele Impulse für uns und vor allem für unsere Kunden mitnehmen. Außerdem bestätigte sich unser Bild, dass die Edge als zentraler Knotenpunkt eine wesentliche Rolle in der IoT-Welt einnimmt. Auf dieser Erkenntnis baut auch unsere Lösung AIT Smart Edge auf, welche die Verwaltung der Edge in den Vordergrund stellt und Ihnen einen Baukasten für einen schnellen Einstieg in die Welt der IoT liefert.